Wer derzeit die Autobahnabfahrt Emden Ost benutzt um in die Stadt zu gelangen oder den Schotterweg durch die Wolthuser-Meeden Richtung BVO-Haus befährt, kann es schon von weitem sehen: Am BVO-Haus verrichten drei große Bagger ihre Arbeit
Grund ist die umfangreiche Sanierung der Teichanlagen am BV0-Haus.
Seit Jahrzehnten dienen die 6 Teiche Jahr für Jahr der Hecht- und Karpfenaufzucht. In den letzten Jahren wurden außerdem Versuche mit der Reproduktion anderer Fischarten begonnen. Neben Versuchen mit Schleien und Zandern standen insbesondere die unter strengem Schutz stehenden Schlammpeizger im Fokus der Wissenschaft.
Wie bei natürlichen Standgewässern bleibt auch hier die allmähliche Verlandung nicht aus. Vor allem aber waren dringende Uferbefestigungsarbeiten von Nöten, auch im Hinblick auf die Verkehrssicherungspflicht. Nicht auszudenken, sollte ein Mitglied bei den jährlichen Besatz- und Abfischmaßnahmen zu Schaden kommen. Ferner wurden die umliegenden Unterhaltungswege immer schmaler und eine maschinelle Unterhaltung gestaltete sich immer schwieriger.
Dass diese Maßnahme vom Kostenrahmen einen Umfang erreichen würde, welcher eine Ausschreibung erforderlich macht, war dem geschäftsführenden Vorstand bewusst.
Wie aber geht man so etwas an, um abschließend vergleichbare Angebote zu erhalten?
Hier erwies sich wieder einmal, dass der gute Kontakt des BVO zu den Entwässerungsverbänden von unschätzbarem Wert ist.
In stundenlanger Arbeit, zunächst mit einer Begehung vor Ort und anschließend gemeinsam am Schreibtisch, erarbeitete der erste Gewässerwart des BVO, Hilko Nieland, zusammen mit dem Verbandsingenieur des Ersten Entwässerungsverbandes Emden, Jan van Dyk, eine entsprechende Angebotsanfrage nach den Verdingungsordnungen und Normen des Tiefbausektors.
Diese wurde an 5 hiesige, auf Gewässerunterhaltung spezialisierte Unternehmen, verschickt.
Alle Unternehmen gaben ein Angebot ab. Die Angebotsanfrage zeigte nach der rechnerischen Prüfung, dass derartige Verfahren sinnvoll sind um letztendlich das beste Angebot herauszufiltern und Geld zu sparen und so optimal mit den Mitgliedsbeiträgen umzugehen.
Den Zuschlag erhielt Anfang Juli der Landschafts- und Kulturbauverband Aurich aus Georgsheil. Schon wenige Tage später rollten die ersten LKW mit den Rundholzpfählen an und die Bagger konnten mit dem Arbeiten beginnen.
Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, war die Idee, die Pfahlreihen etwa einen Meter in die jeweiligen Teiche hinein zu versetzen und den dahinter entstehenden Raum mit dem Aushub aus den Teichen zu verfüllen. So spart man sich die teure Entsorgung. Dies ist ein gängiges Mittel der Gewässerunterhaltung. Parallel sind die jeweiligen Unterhaltungswege wieder auf einer befahrbaren Breite ausgebaut.
Insgesamt wurden 4.345 Pfähle eingedrückt und somit 869 lfdm einer sogenannten Uferfußpunktsicherung eingebaut. Zudem wurden 900 lfdm Böschung profiliert. Die Arbeiten laufen derzeit auf Hochtouren und bislang zur vollsten Zufriedenheit des BVO .
Vor Ort begleitete Vorstandsmitglied und Fischereimeister Rudolf Endjer die Arbeiten.
Die Gesamtkosten bewegen sich im mittleren fünfstelligen Bereich.
Abschließend noch ein paar weitere eindrucksvolle Bilder:
Bilder : BVO
Text: Eric Jibben Hilko Nieland Jan van Dyk